In Deutschland werden jedes Jahr Tausende Organe für kranke Menschen gebraucht. Die Wartelisten für bestimmte Organe werden dabei immer länger. Es werden daher immer mehr Organspender benötigt. Doch viele wissen nicht, wie man Organspender werden kann und welche Voraussetzungen dafür gegeben sein müssen. Um Organspender werden zu können, muss sich man sich erst mal entscheiden, ob eine Lebendspende infrage kommt oder doch nur eine Entnahme der Organe nach dem Tod zugestimmt wird.

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Organspender werden mit einer Lebendspende

Bild: organspende-info.de

Wie der Name schon sagt, lebt ein Organspender nach der Entnahme des Organes weiter. Dabei kommen nicht so viele Organe in Frage. Da gibt es zum einen die Niere und Teile der Leber. Welche Organe überhaupt in Frage kommen kann jeder auf der Internetseite/Infoseite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) nachlesen.

Für die Lebendspende gibt es einige Voraussetzungen zu erfüllen. Der Spender und der Empfänger müssen nah miteinander verwandt sein oder sich sehr nahe stehen. So kommen zum Beispiel verheiratete Partner untereinander infrage. Diese Voraussetzung muss erfüllt sein, damit man selber nicht von kriminellen Organhändlern bedrängt wird und man sich damit freiwillig für eine Organspende entscheidet.



Ein Spender muss der Organspende und der damit verbundenen Transplantation aus freien Stücken zustimmen. Wenn dem Arzt oder Krankenhaus bei der Lebendspende zweifel kommen sollten, wird dies an eine an eine entsprechen Kommission gemeldet. Diese Kommission wird dann eine Untersuchung einleiten, damit dabei auch alles mit rechten Dingen zugeht.

Organspender werden trotz Erkrankungen

Bei einer Lebendspende oder einer Organspende nach dem Tod sind die Voraussetzungen fast gleich. Die zu entnehmenden Organe müssen dabei immer gesund sein und natürlich voll funktionsfähig sein. Ansonsten muss ein Spender nicht hundert prozentig gesund sein. Vor einer Organspende wird daher der Spender sorgfältig einen Medizincheck durch einen Facharzt unterzogen. Der Arzt entscheided nach der sehr ausführlichen Untersucheng, ob das zu spendende Organ überhaupt in Frage kommt.

Dies ist natürlich gerade für Raucher interessant. Auch Raucher können Organspender werden. Denn bei Rauchern ist meist nur die Lunge betroffen und die Organe wie Leber, Niere oder Herz können trotzdem vollkommen gesund sein. Organspender werden kann aber trotzdem nicht jeder. Wer unter einer Krebserkrankung leidet oder auch positiv HIV ist, kann kein Organspender werden.

Organspender werden und das Alter

Das Alter spielt bei einer Organspende zunächst eine untergeordnete Rolle. Nach oben hin gibt es daher keine generelle Altersgrenze. Entscheidend ist immer noch der Zustand des Organes unabhängig vom Alter. Auch eine Niere von einem älteren Spender kann demnach einen Menschen wieder ein normales Leben erfüllen.

Eine Altersgrenze von 65 gibt es aber bei den Gewebespenden. Eine Grenze von 75 gibt es bei Spenden von Haut. Kinder dürfen dabei nicht selber entscheiden. Dies Entscheidung übernehmen die Eltern. Ab einem Alter von 14 Jahren können Jugendliche allerdings der Organspende widersprechen. Wer schon 16 ist, kann die Entscheidung für eine Organspende dann alleine treffen.

Der Organspendeausweis

Wer Organspender werden möchte, ist mit einem Organspendeausweis auf der ganz sicheren Seite. Ein entsprechender Ausweis ist für alle Menschen jedes Alters gültig. Auf einem Organspendeausweis wird der Entnahme der Organe nach dem Tod ausdrücklich zugestimmt. Vorerkrankungen sollten auch darauf vorab vermerkt werden. Auf einem Organspendeausweis kann der Entnahme von Organen auch explizit widersprochen werden. In diesem Fall entscheiden dann die Hinterbliebenen. Über das Thema Organspende also lieber vorher schon mit der Familie sprechen und seine eigenen Wünsche äußern.