Für den Hausgebrauch gibt es die unterschiedlichsten Klebstoffe – vom Alleskleber bis hin zu Spezialklebstoffen. Neben dem Material entscheiden die Maße der Klebeflächen über die Klebstoffauswahl. Auch die Beschaffenheit der jeweiligen Oberflächen spielt eine Rolle, wenn Klebestellen dauerhaft halten sollen. Ein Überblick über die gängigsten Klebstoffe und ihre Einsatzbereiche hilft bei der Entscheidung.

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Vorab Vorsicht: Alleskleber klebt nicht alles

Eines ist vorab wichtig: Obwohl viele Menschen bei dem bloßen Wort an einen vollumfänglich einsatzbaren Klebstoff denken, kleben Alleskleber bei Weitem nicht alles. Für gängige Haushalts- und Büroanwendungen eigenen sich die Universalkleber durchaus. Das gilt vor allem für Oberflächen aus Kunststoff, Styropor und Holz. Auch lackierte Oberflächen, Glas, Metall und Karton halten mit Alleskleber bis zu einem gewissen Grad zusammen.

Aus Expertenwissen zum Thema Klebstoff geht allerdings hervor, dass in Bereichen wie dem technischen lieber Speziallösungen zum Einsatz kommen. Auch starke Belastungen übersteht herkömmlicher Alleskleber nicht. Ähnlich schwierig ist der Einsatz der Universalklebstoffe im Rahmen von Montage- und Bauarbeiten. Nicht umsonst stehen für letztere Fälle spezialisierte Klebstoff-Arten wie Fliesenkleber und Montageklebstoff zur Verfügung. Je größer die Klebeflächen, desto sinnvoller ist statt Alleskleber ohnehin die Wahl materialspezifischer Kleber.

Eine Frage des Materials

Obwohl sich kleinere Holzteile auch mit Alleskleber befestigen lassen, stellt Holz bei großflächigeren Klebevorhaben Sonderanforderungen. Bei Wärme dehnt sich das Material aus, bei Kälte zieht es sich zusammen. Dadurch entstehen Schub- und Scherspannungen, mit denen Holzkleber besser zurechtkommen als andere Klebstoffe. Das gilt auch, falls Holz großflächig mit anderen Materialien verklebt werden soll.

Sollen gänzlich unterschiedliche Oberflächen zusammengeklebt werden – beispielsweise Holz und Textilien – bietet sich stattdessen der Einsatz von Zwei-Komponenten-Kleber an. Diese starken Klebstoffe enthalten zwei getrennte Substanzen, die aus Monomeren – Harz und Härter – bestehen. Sobald die Bestandteile miteinander reagieren, entstehen belastbare Polymere. Nicht nur Holz und Textilien, sondern auch starre Oberflächen aus Materialien wie Keramik, Kunststoff oder Metall halten so zusammen.

Geht es nicht um starre, sondern elastische Materialien eignen sich Kontaktkleber zum Zusammenfügen besser. Besonders für Gummi, Leder und Schaumstoff bietet sich der Einsatz dieser lösemittelhaltigen Klebstoffe an. Im Gegensatz zu Kontaktkleber enthält Heißkleber kein Lösemittel und kann als Bastel- und Reparaturklebstoff auch poröse bis faserige Oberflächen verkleben.

Wenn die Zeit zählt

In manchen Fällen zählt weniger das zu verklebende Material als die Zeit. Winzige Elemente lassen sich beispielsweise nur schwer einspannen und dadurch nur für kurze Zeit in Position halte. Sekundenkleber ist in solchen Fällen die beste Wahl, weil diese Klebstoffe mit Luftfeuchtigkeit reagieren und binnen kürzester Zeit aushärten. Tatsächlich sind Sekundenkleber nur für zeitkritische Vorhaben empfehlenswert und nicht zum Verkleben größerer Flächen vorgesehen.